Ökokonto Poissow I&II

Gemeinde Gustow / Rügen

Bereich Poissow

Die Landschaft auf Rügen weist eine besondere Attraktivität für naturgebundene Erholung auf. Daraus erwachsen erhöhte Ansprüche an die Vorsorge für den Erhalt und die Entwicklung dieses Wertes. Ein natürliches Landschaftsbild und eine Erhöhung der Strukturvielfalt wurde durch eine Entwicklung von Wald im Rahmen einer Initialpflanzung durch standortheimische Baumarten mit ergänzender Aufforstung und Anlage eines Waldrandes verwirklicht. Die 22.153 m² große Fläche wurde zuvor landwirtschaftlich genutzt. Durch die Nutzung waren die Böden entwässert und in den unteren Schichten verdichtet.

Niederschlagswasser konnte ungehindert versickern bei weder überbautem noch versiegeltem Boden. Durch Aufforstung wurde das Schutzgut Boden dauerhaft positiv beeinflusst. Die Vegetation dient dem Erosionsschutz und der Entfall der landwirtschaftlichen Nutzung wirkt sich positiv auf die Grundwasserneubildung aus. Durch den Verzicht auf die landwirtschaftliche Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wird das nahegelegene Kleingewässer begünstigt. Durch eine Initialpflanzung können sich angrenzenden Tierarten, wie etwa Seeadler, Rotmilane, Kraniche oder Gras- und Laubfrösche ungehindert ansiedeln.

Bereich Poissow II

Im Jahr 2021 konnte auf einer 18.000 m² großen Fläche, davon 14.737 m² Ackerfläche, ein weiteres Ökokonto in Poissow erstellt werden für die ökologische Aufwertung. Das Gebiet innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Ostrügen grenzt im Westen an einen Buchenwald bzw. an eine Allee, sonst ist die Fläche von landwirtschaftlicher Nutzfläche umgeben. Eine Aufforstung der bisher als Acker genutzten Fläche wird sich positiv auf Ökologie und Biodiversität in der Umgebung auswirken.

Durch die landwirtschaftliche Nutzung waren die Böden entwässert und in den unteren Schichten vermutlich verdichtet. Der Boden im Plangebiet war weder überbaut noch versiegelt. Niederschlagswasser konnte ungehindert versickern.
Ziel ist es Böden so zu erhalten, dass sie ihre Funktionen im Naturhaushalt erfüllen können, sowie natürliche oder naturnahe Gewässer sowie deren Uferzonen und natürliche Rückhalteflächen zu erhalten, zu entwickeln und wiederherzustellen. Es erfolgte eine horstweise Initialpflanzung durch standortheimische Baumarten.

 
Das Plangebiet oder die Umgebung sind nicht als Rastgebiet für Zugvögel gekennzeichnet, Lebensraumpotenzial für die Vögel bestand im Plangebiet nicht. Durch die Initialpflanzung wurde genug Platz für Sukzession gelassen, sodass die Aufforstung eine natürliche Dynamik erhielt und sich Arten aus angrenzenden Flächen ansiedeln können. Das Ökokonto ergänzt die vorhandenen Waldstrukturen sowohl optisch als auch funktional. Durch die Übergangspflanzung wurde Platz für eine eigendynamische Entwicklung gelassen, sodass sich ein natürlicher Wald entwickeln kann.

Die Aufforstung schließt die Pflege (Kultursicherung und wildsichere Einzäunung) mit ein.